Katze schwitzt über Pfoten

Schwitzen Katzen? So regulieren sie ihre Körpertemperatur

Schwitzen Katzen? Diese Frage hast du dir vielleicht schon gestellt, wenn deine Katze an heißen Tagen plötzlich weniger aktiv ist oder du feuchte Pfotenabdrücke auf dem Boden entdeckst. Die Antwort: Ja – Katzen können schwitzen, aber ganz anders als wir Menschen.

Ich selbst habe das zum ersten Mal bemerkt, als meine Katze im Sommer auf den Fliesen lag und kleine nasse Abdrücke hinterließ. Was das genau bedeutet, wo Katzen wirklich schwitzen und wie sie sich bei Hitze abkühlen, schauen wir uns jetzt im Detail an.

Können Katzen schwitzen? – Die Antwort überrascht

Schwitzen Katzen eigentlich? Diese Frage taucht oft im Sommer auf, wenn es heiß wird und man sich fragt, ob der eigene Stubentiger überhaupt schwitzen kann – oder ob das eine rein menschliche Eigenschaft ist.

Die kurze Antwort lautet: Ja, Katzen können schwitzen – aber anders als du vielleicht denkst.

Wie schwitzen Katzen? Anders als Menschen haben Katzen nur sehr wenige aktive Schweißdrüsen, und diese befinden sich nicht überall am Körper, sondern sind auf bestimmte, meist unbehaarte Stellen beschränkt. Während wir über fast die gesamte Hautoberfläche schwitzen, ist das bei Katzen anatomisch nicht möglich – ihr Fell würde Schweiß nur schlecht verdunsten lassen und hätte keinen kühlenden Effekt. Deshalb nutzt der Katzenkörper gezielt Stellen, an denen das Schwitzen auch wirklich Sinn ergibt.

Worüber schwitzen Katzen – und wo genau?

Die wichtigsten Schweißstellen bei Katzen sind die Pfotenballen. Wenn Katzen gestresst sind, Schmerzen haben oder es sehr heiß ist, schwitzen sie sichtbar über die Pfoten. Vielleicht hast du schon mal kleine, feuchte Abdrücke auf dem Boden gesehen, zum Beispiel nach einem Tierarztbesuch – das ist echtes Schwitzen. Diese Reaktion tritt auch auf, wenn eine Katze nervös ist, z. B. beim Autofahren oder in ungewohnter Umgebung.

Neben den Pfoten schwitzen Katzen auch leicht an anderen Stellen, aber das passiert deutlich unauffälliger. Dazu gehören:

Nase, Lippen, Kinn, Bereiche rund um die Zitzen

An diesen Körperstellen befinden sich einzelne ekkrine Schweißdrüsen, die allerdings eine untergeordnete Rollespielen. Die Aktivität dieser Drüsen ist gering, und in der Regel reicht sie nicht aus, um den Körper wirklich zu kühlen.

Warum gerade diese Stellen? Die Antwort liegt in der Anatomie: Nur dort, wo wenig oder kein Fell wächst, kann der Körper Schweiß effizient abgeben. Über stark behaarte Stellen wäre Schweiß wirkungslos, weil er nicht verdunsten und damit keine Kühlung erzeugen kann. Deshalb hat sich die Natur auf wenige, effektive Schweißpunkte beschränkt – allen voran die Pfoten.

Wie regulieren Katzen sonst ihre Temperatur?

Da Katzen nicht wie Menschen schwitzen, brauchen sie andere Wege, um mit Hitze umzugehen. Ihre Strategien zur Wärmeregulierung sind gut an ihre natürlichen Lebensräume angepasst – denn viele Hauskatzen stammen ursprünglich von Wildkatzen ab, die in warmen, trockenen Regionen leben.

Hier sind die wichtigsten Mechanismen, wie Katzen ihre Körpertemperatur regulieren:

1. Hecheln – selten, aber möglich

Katzen hecheln nur im Notfall, zum Beispiel bei großer Hitze, nach starker Anstrengung oder unter Stress. Dabei atmen sie mit geöffnetem Maul schnell und flach – ähnlich wie Hunde. Das sorgt für eine leichte Verdunstung von Flüssigkeit über die Atemwege und damit für Abkühlung.

Wichtig: Hecheln ist bei Katzen nicht normal und sollte immer ernst genommen werden – vor allem bei hohen Temperaturen. Es kann ein Zeichen für Überhitzung, Dehydrierung oder sogar Hitzschlag sein. Wenn deine Katze plötzlich hechelt, sollte sie in den Schatten, an einen kühlen Ort – und im Zweifel lieber einmal zu viel als zu wenig zum Tierarzt.

2. Abkühlen über kühle Oberflächen

Viele Katzen legen sich bei Hitze gezielt auf Fliesen, in Waschbecken oder an schattige Orte. Über den Körperkontakt mit einer kalten Oberfläche geben sie Wärme ab – ähnlich wie ein Kühlakku. Besonders Bauch und Pfoten haben dabei Kontakt zur Fläche und helfen beim Temperaturausgleich. Sie vergrößern ihre Körperoberfläche, indem sie sich ausstrecken – so geben sie mehr Wärme ab.

Tipp: Biete deiner Katze im Sommer gezielt kühle Rückzugsorte an – z. B. Fliesenböden, schattige Plätze, feuchte Tücher oder spezielle Kühlmatten.

3. Weniger Bewegung bei Hitze

Katzen passen ihre Aktivität automatisch an die Temperatur an. Bei großer Hitze ruhen sie mehr, ziehen sich zurück und vermeiden Anstrengung. Dieses Verhalten ist völlig normal und hilft dabei, die Körpertemperatur stabil zu halten.

Wenn deine Katze bei warmem Wetter nur noch faul rumliegt, ist das kein Grund zur Sorge – sondern ein cleverer Schutzmechanismus.

4. Fell als natürlicher Temperaturregler

Das Fell wirkt nicht nur als Kälteschutz im Winter, sondern auch als Wärme-Isolator im Sommer. Die Luft zwischen Haut und Fell wirkt wie eine Schutzschicht, die Hitze draußen hält und gleichzeitig den Körper vor Sonneneinstrahlung schützt. Zusätzlich lecken Katzen bei Hitze vermehrt ihr Fell. Das hat einen ähnlichen Effekt wie Schwitzen: Die Feuchtigkeit verdunstet, und das kühlt die Haut – ein kleiner, aber wirkungsvoller Beitrag zur Wärmeregulation.

Deshalb sollte man Katzen im Sommer nicht scheren, außer bei medizinischer Notwendigkeit. Ein zu kurzes Fell erhöht die Gefahr von Sonnenbrand und Überhitzung.

🧥 Fellwechsel – die natürliche Klimaanlage

Katzen passen sich auch durch ihren Fellwechsel an die Jahreszeiten an. Im Sommer wird das Fell leichter und luftiger, im Winter dichter und isolierender. Der Fellwechsel wird unter anderem durch Tageslicht gesteuert – ein faszinierender Mechanismus, mit dem Katzen ihre Körpertemperatur an die Umgebung anpassen, ganz ohne Kleidung.

Was du bei Hitze für deine Katze tun kannst 

Im Sommer oder an besonders warmen Tagen ist es wichtig, deiner Katze Hilfestellung zur Abkühlung zu geben. Gerade Wohnungskatzen sind auf dein Zutun angewiesen, um mit den steigenden Temperaturen klarzukommen.

Hier sind praktische Tipps, wie du deiner Katze durch heiße Tage hilfst:

1. Frisches Wasser bereitstellen – und zwar überall

  • Mehrere Wassernäpfe in der Wohnung verteilen

  • Fließendes Wasser anbieten (z. B. Katzenbrunnen – viele Katzen lieben das!)

  • Feuchtfutter statt Trockenfutter geben oder mischen

  • Wasser mit einem Schuss Lachsöl oder Brühe schmackhafter machen

2. Schattige Rückzugsorte schaffen

  • Verdunkel tagsüber Fenster und sorge für kühle Liegeplätze

  • Biete zugfreie, schattige Orte wie unter dem Bett oder auf Fliesen

  • Decke Kartons mit einem feuchten Handtuch ab – Katzen lieben Höhlen!

3. Abkühlung durch feuchte Tücher oder Kühlmatten

  • Feuchte Baumwolltücher auf den Boden legen

  • Spezielle Kühlmatten (ohne Strom) helfen, die Körperwärme abzuleiten

  • Auch ein kalter Stein oder Fliesenplatte in der Wohnung kann helfen

4. Keine wilden Spiele bei Hitze

  • Vermeide Toben oder Spielen in der Mittagshitze

  • Aktive Spiele lieber auf den Morgen oder späten Abend verlegen

  • Katzen schlafen bei Hitze sowieso mehr – das ist normal!

5. Warnzeichen für einen Hitzschlag erkennen

Achte bei großer Hitze auf folgende Warnsignale:

  • Starkes Hecheln

  • Apathie oder Schlappheit

  • Glasige oder geweitete Pupillen

  • Erbrechen

  • Taumeln oder Koordinationsstörungen

  • Heiße Ohren, Pfoten oder Achseln

Wenn du eines oder mehrere dieser Symptome beobachtest, sofort raus aus der Hitze, kühlen (nicht schockartig!) und tierärztlich abklären lassen.

Fazit: Schwitzen Katzen? – Ja, aber anders als du denkst

Katzen können schwitzen, aber nicht wie wir Menschen. Sie regulieren ihre Körpertemperatur über die Pfoten, durch Hecheln, angepasstes Verhalten und ihre Fellstruktur. Dieses ausgeklügelte System schützt sie vor Überhitzung – allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt.

Gerade bei hohen Temperaturen oder Stress solltest du deine Katze genau beobachten. Hecheln ist ein Warnsignal, kein Normalzustand. Achte auf ausreichend Wasser, kühle Rückzugsorte und vermeide körperliche Aktivität bei Hitze.

So sorgst du dafür, dass deine Katze auch an heißen Tagen gesund und entspannt bleibt.

Häufige Fragen zum Thema: Schwitzen bei Katzen

1. Können Katzen wirklich schwitzen?

Ja, Katzen können schwitzen – aber anders als wir Menschen. Sie besitzen Schweißdrüsen vor allem an den Pfotenballen sowie in kleineren Mengen an Lippen, Kinn, rund um die Zitzen und den After. Die Schweißproduktion ist jedoch minimal und dient nicht der effektiven Kühlung des Körpers.

2. Woran erkenne ich, dass meine Katze schwitzt?

Meist bemerkst du es an feuchten Pfotenabdrücken auf glatten Böden – besonders an heißen Tagen oder in Stresssituationen. Sichtbares Schwitzen wie beim Menschen gibt es bei Katzen nicht.

3. Warum hechelt meine Katze – ist das normal?

Hecheln ist bei Katzen eher ungewöhnlich und tritt meist nur bei extremer Hitze, Stress oder körperlicher Belastung auf. Wenn deine Katze ohne ersichtlichen Grund hechelt, solltest du die Situation beobachten – es kann ein Anzeichen für Überhitzung oder sogar einen Hitzschlag sein.

4. Wie kann ich meiner Katze bei Hitze helfen?

Stelle immer frisches Wasser bereit, vermeide wilde Spiele bei Hitze und sorge für kühle Rückzugsorte im Schatten. Kühlmatten oder ein feuchtes Tuch auf dem Boden können zusätzlich helfen. Besonders bei Langhaarkatzen kann sanftes Bürsten das dicke Sommerfell lüften.

5. Warum mögen Katzen die Wärme trotzdem so gerne?

Die Vorfahren unserer Hauskatzen stammen aus Wüstenregionen – deshalb fühlen sie sich bei Temperaturen um die 30 °C besonders wohl. Trotzdem kann zu viel Hitze gefährlich werden, wenn keine Möglichkeit zur Abkühlung besteht.

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