4 Hausmittel für tränende Augen bei Katzen
Als meine damalige Katze Lucy mit 16 Jahren plötzlich anfing, ständig tränende Augen zu haben, war ich erstmal ratlos. Was war das? Eine harmlose Reizung oder doch etwas Ernsteres? Ich habe lange recherchiert, viele Tipps ausprobiert – und gelernt, worauf es ankommt. Genau dieses Wissen möchte ich heute mit dir teilen.
Tränende Augen bei Katzen kommen häufiger vor, als man denkt. Oft stellt sich die Frage: Was hilft wirklich? Gibt es Hausmittel, die Linderung verschaffen, ohne dass ich direkt zum Tierarzt muss? In diesem Beitrag erfährst du, was hinter tränenden Augen bei Katzen stecken kann und welche Hausmittel sicher und hilfreich sind – damit du deiner Fellnase schnell und sanft helfen kannst.
Was ist Epiphora bei Katzen?
Epiphora ist der medizinische Fachbegriff für tränende Augen bei Katzen. Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um ein Symptom. Es beschreibt einen übermäßigen Tränenfluss, bei dem die Tränenflüssigkeit nicht wie gewohnt über die Tränenkanäle abfließt oder vermehrt produziert wird.
Mögliche Anzeichen:
- Ständig feuchter Augenbereich
- Tränenspuren unter den Augen
- Verkrustete oder verklebte Augenwinkel
- Kneifen der Augen oder häufiges Blinzeln
Die Ursache kann harmlos (z. B. Zugluft) oder behandlungsbedürftig sein (z. B. Infektionen oder verstopfte Tränenkanäle). Die Farbe und Konsistenz des Tränenflusses gibt häufig Aufschluss.
Ursachen für tränende Augen bei Katzen
Tränende Augen bei Katzen sind ein häufiges Symptom, das viele Ursachen haben kann – von harmlosen Reizungen bis hin zu ernsten Erkrankungen. Gerade wenn du zum ersten Mal damit konfrontiert wirst, ist die Unsicherheit groß: Was steckt dahinter? Und wann sollte man handeln? Hier bekommst du einen Überblick über die wichtigsten Ursachen:
1. Reizung durch Fremdkörper oder Umweltfaktoren
Katzen streifen durch Büsche, springen in Kartons oder spielen mit Dingen, die ihre empfindlichen Augen reizen können. Staub, Haare, Pollen oder kleine Fremdkörper führen häufig dazu, dass das Auge übermäßig tränt – eine natürliche Schutzreaktion des Körpers. Auch Zugluft aus Fenstern oder Klimaanlagen kann zu Reizungen führen. In diesen Fällen sind die Augen meist nicht gerötet, sondern „nur“ wässrig.
2. Infektionen durch Viren oder Bakterien
Eine der häufigsten Ursachen für verklebte oder zugeschwollene Katzenaugen ist eine Infektion. Besonders verbreitet sind:
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Katzenschnupfen (Herpes- oder Caliciviren)
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Chlamydien-Infektionen
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Mykoplasmen
In diesen Fällen treten oft noch andere Symptome auf wie Niesen, Husten, Appetitlosigkeit oder Fieber. Das betroffene Auge ist häufig gerötet, geschwollen oder verklebt, und die Katze kneift das Auge zu. Eine tierärztliche Behandlung ist hier dringend notwendig.
3. Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
Diese Entzündung der Bindehaut geht oft mit stark geröteten, tränenden oder geschwollenen Augen einher. Auslöser können sowohl Infektionen als auch Allergien oder Reizungen sein. Typisch ist, dass deine Katze das betroffene Auge mit der Pfote reibt oder nur noch halb öffnet. Wenn du bemerkst, dass deine Katze das Auge zukneift, solltest du handeln.
4. Allergien
Allergien gegen Pollen, Hausstaub, Futtermittel oder Reinigungsmittel kommen bei Katzen häufiger vor, als man denkt. Eine allergische Reaktion äußert sich nicht nur durch Juckreiz oder Hautveränderungen, sondern oft auch durch tränende oder geschwollene Augen. Je nach Stärke der Reaktion kann das Auge auch rot werden oder die Katze das Auge dauerhaft zukneifen.
5. Verstopfte Tränenkanäle
Manche Katzen, besonders kurzgesichtige Rassen wie Perser, Exotic Shorthair oder Britisch Kurzhaar, neigen von Natur aus zu Problemen mit dem Tränenabfluss. Die Tränenflüssigkeit staut sich und führt zu ständig feuchten oder verklebten Augen, obwohl keine Infektion vorliegt. Oft sind beide Augen betroffen.
6. Verletzungen oder Fremdkörper
Auch Kratzer durch andere Katzen, Dornen, Grashalme oder scharfkantige Gegenstände können zu Verletzungen führen. In solchen Fällen ist das Auge meist sehr empfindlich, tränt stark und die Katze kneift es zu. Wenn du dir nicht sicher bist, ob ein Fremdkörper oder eine Verletzung vorliegt, solltest du deine Katze unbedingt vom Tierarzt untersuchen lassen.
Art des Augenausflusses | Mögliche Ursache |
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Klar und wässrig | Allergien, Zugluft, verstopfte Tränenkanäle, Hornhaut-Erkrankungen |
Galleartig bis eitrig | Bindehautentzündung, Infektion mit Pilzen, Viren oder Bakterien, Katzenschnupfen |
Blutig | Verletzungen am Auge oder im Augenbereich |
Bräunlich | Rassebedingt, z. B. bei flachgesichtigen Katzen wie Persern |
Wann solltest du mit tränenden Augen bei Katzen zum Tierarzt gehen?
Tränende Augen bei Katzen können ganz harmlose Ursachen haben – wie etwa ein kleiner Staubpartikel oder ein leichter Luftzug. Doch manchmal steckt hinter dem harmlos wirkenden Tränenfluss ein ernsteres Problem. Daher ist es wichtig, die Augen deiner Katze genau im Blick zu behalten und rechtzeitig tierärztlichen Rat einzuholen, wenn sich die Beschwerden nicht bessern.
Das sind Warnzeichen, bei denen du zum Tierarzt solltest:
1. Das Auge ist rot, geschwollen oder verklebt
Ein deutlich gerötetes oder zugeschwollenes Auge kann auf eine Bindehautentzündung oder Hornhautverletzung hindeuten. Wenn dazu noch eitriger oder gelblicher Ausfluss kommt, ist fast immer eine Infektion im Spiel – und die muss behandelt werden, bevor sich die Beschwerden verschlimmern.
2. Deine Katze kneift das Auge zu oder reibt ständig daran
Wenn deine Katze ein Auge permanent zukneift oder mit der Pfote daran reibt, hat sie mit hoher Wahrscheinlichkeit Schmerzen oder ein Fremdkörper ist im Auge. Auch das kann auf eine Reizung oder Verletzung hindeuten – und sollte möglichst schnell abgeklärt werden.
3. Beide Augen tränen gleichzeitig
Wenn nicht nur ein Auge betroffen ist, sondern beide Augen tränen, kann das auf eine systemische Ursache hindeuten – wie zum Beispiel eine Viruserkrankung (z. B. Katzenschnupfen), Allergien oder eine Immunreaktion. Besonders bei jungen oder ungeimpften Katzen sollte das ärztlich untersucht werden.
4. Die Symptome halten länger als zwei Tage an
Leicht gereizte Augen können sich innerhalb weniger Stunden von selbst beruhigen. Halten die Symptome jedoch länger als ein bis zwei Tage an oder werden sie stärker, solltest du nicht abwarten. Eine rechtzeitige Behandlung verhindert, dass sich harmlose Probleme zu chronischen Erkrankungen entwickeln.
Unsere alte Katze hatte viele Jahre lang ein ständig tränendes Auge. Alle medizinischen Ursachen waren ausgeschlossen – bei ihr war es einfach altersbedingt und nicht mehr behandelbar. Wir haben ihr täglich das Auge mit einem sauberen, weichen Tuch gereinigt, um es sauber und reizfrei zu halten.
Tränende Augen bei Katzen – 5 Hausmittel zur Linderung
Wenn deine Katze tränende Augen hat, du beim Tierarzt warst und ernsthafte Erkrankungen ausgeschlossen wurden, können sanfte Hausmittel helfen, die Symptome zu lindern. Gerade bei alten Katzen oder nach einem Infekt kannst du so die tägliche Pflege unterstützen und das Wohlbefinden deiner Katze verbessern – ganz ohne Chemiekeule.
Hier sind fünf bewährte Hausmittel, die sich bei leichten Reizungen und tränenden Katzenaugen bewährt haben:
1. Kochsalzlösung – sanfte Reinigung
Die einfachste und sicherste Methode: sterile 0,9 % Kochsalzlösung aus der Apotheke. Sie wird auch in Tierarztpraxen verwendet und eignet sich ideal zur täglichen Reinigung der Augenpartie.
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Tränende oder verklebte Augen können damit vorsichtig von außen nach innen gesäubert werden
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Verwende ein frisches, fusselfreies Wattepad pro Auge, damit keine Keime verschleppt werden
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Die Lösung sollte Zimmertemperatur haben – nicht eiskalt
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Damit kannst du Schmutz, Staub oder Sekretreste entfernen, ohne die empfindliche Augenpartie zu reizen
Diese Art der Reinigung ist besonders gut geeignet bei leichter Bindehautreizung, Alterserscheinungen oder chronisch tränenden Augen, wie sie etwa bei Perserkatzen oder sehr alten Tieren vorkommen.
2. Abgekühlter Schwarztee – natürlich adstringierend
Schwarztee enthält sogenannte Gerbstoffe (Tannine), die leicht entzündungshemmend und zusammenziehend wirken. Das kann helfen, die Haut rund ums Auge zu beruhigen – gerade bei leichten Reizungen oder Schwellungen.
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Tee leicht aufbrühen (nicht zu stark!) und gut abkühlen lassen
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Ein Wattepad tränken und äußerlich auf das geschlossene Auge legen oder vorsichtig abwischen
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Achtung: Nicht ins Auge tropfen! Nur zur Anwendung auf der Haut rund ums Auge geeignet
Diese Methode wird oft bei Katzen mit geschwollenen Augenlidern oder leichtem Ausfluss verwendet. Wichtig ist, immer frischen Tee zu verwenden und keine Reste vom Vortag.
3. Luftfeuchtigkeit erhöhen – die unsichtbare Hilfe
Trockene Luft in der Wohnung – besonders im Winter durch Heizungen – kann die Schleimhäute und Augen deiner Katze zusätzlich reizen. Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit führt dazu, dass der Tränenfilm schneller verdunstet.
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Idealerweise liegt die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40–60 %
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Luftbefeuchter, Wasserschalen auf der Heizung oder regelmäßig lüften können helfen
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Vor allem bei älteren Katzen oder chronischen Atemwegserkrankungen lohnt sich ein Blick auf die Raumluft
Wenn deine Katze oft an der Heizung liegt und dabei tränende Augen entwickelt, kann das ein Zeichen für zu trockene Luft sein.
4. Lindenblüten-Aufguss – die sanfte Pflanzenalternative
Viele greifen bei Augenproblemen zur Kamille – doch Kamille kann bei Katzen reizend wirken und sollte vermieden werden. Eine mildere und katzenfreundlichere Alternative sind Lindenblüten.
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In der Apotheke erhältlich (getrocknet)
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Mit heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, dann gut abkühlen
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Mit einem Wattepad oder Tuch äußerlich rund um das Auge anwenden
Lindenblüten wirken beruhigend, reizlindernd und leicht abschwellend – perfekt bei Katzen mit leicht geschwollenen oder verklebten Augen. Achte darauf, den Aufguss nicht ins Auge zu bringen, sondern wirklich nur äußerlich zu nutzen.
Diese vier Hausmittel eignen sich nicht als Ersatz für den Tierarzt, können aber im Alltag eine große Hilfe sein – vor allem bei chronisch tränenden Augen oder altersbedingten Beschwerden.
So kannst du tränenden Augen bei Katzen vorbeugen
Tränende Augen bei Katzen sind oft ein Zeichen für Reizungen, Allergien oder sogar Infektionen. Doch mit ein paar einfachen Maßnahmen im Alltag kannst du helfen, die empfindlichen Augen deiner Katze zu schützen und Problemen vorzubeugen – ganz ohne Medikamente.
1. Augen regelmäßig kontrollieren
Ein kurzer Blick täglich reicht schon: Sind die Augen klar? Ist die Umgebung trocken und sauber?
So erkennst du Veränderungen wie vermehrten Tränenfluss, Schwellungen oder Verkrustungen sofort – und kannst frühzeitig handeln.
2. Das Katzenumfeld sauber halten
Staub, Pollen, Rauch oder starke Düfte (z. B. Parfüms, Reinigungsmittel) können empfindliche Katzenaugen reizen.
Achte darauf:
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Regelmäßig staubsaugen, vor allem bei Langhaarkatzen
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Katzenplatz nicht direkt neben Heizungen, offenen Fenstern oder Luftentfeuchtern
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Keine Zugluft, z. B. durch gekippte Fenster
3. Fell rund um die Augen trimmen (bei Bedarf)
Vor allem bei langhaarigen Rassen wie Perser oder Britisch Langhaar kann das Fell um die Augen herum dazu führen, dass Haare ins Auge gelangen – was dauerhaft reizt und zu tränenden Augen führt.
Ein vorsichtiger Schnitt mit einer stumpfen Schere oder der Gang zum Tierfriseur kann helfen, das zu vermeiden.
4. Immunsystem stärken
Ein starkes Immunsystem ist der beste Schutz vor Infekten, die zu tränenden Augen führen können – zum Beispiel bei Katzenschnupfen oder Herpesviren. Du kannst das Immunsystem unterstützen durch:
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Hochwertiges, artgerechtes Futter
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Ergänzungen wie Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Lachsöl oder Hanföl)
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Viel Bewegung, Spiel und Zuneigung
5. Stress vermeiden
Stress kann das Immunsystem schwächen und Augenprobleme verschärfen – gerade bei empfindlichen Katzen.
Vermeide laute Geräusche, zu häufige Veränderungen im Alltag oder Stress durch andere Tiere.
Rückzugsorte, klare Routinen und sanfte Ansprache helfen, deiner Katze ein sicheres Gefühl zu geben.
6. Impfungen & Gesundheitsvorsorge nicht vernachlässigen
Vor allem gegen Katzenschnupfen und andere virale Erkrankungen, die oft mit tränenden Augen einhergehen, ist die regelmäßige Impfung wichtig. Auch regelmäßige Check-ups beim Tierarzt helfen, Probleme früh zu erkennen.
FAQ – Häufige Fragen zu tränenden Augen bei Katzen
1. Warum hat meine Katze tränende Augen?
Tränende Augen bei Katzen können viele Ursachen haben – von harmlosen Reizungen durch Staub oder Zugluft bis hin zu Infektionen, Allergien oder chronischen Erkrankungen wie Katzenschnupfen. Wenn das Auge zusätzlich geschwollen oder verklebt ist oder deine Katze das Auge zusammenkneift, solltest du das beobachten und ggf. eine Tierärztin oder einen Tierarzt aufsuchen.
2. Wann sollte ich mit meiner Katze zum Tierarzt?
Wenn du zusätzlich zu den tränenden Augen Symptome wie Schwellungen, Rötung, Eiter, Lichtempfindlichkeit oder häufiges Zukneifen der Augen bemerkst, ist ein Tierarztbesuch ratsam. Auch wenn sich der Zustand nach ein paar Tagen Reinigung nicht bessert, sollte die Ursache professionell abgeklärt werden.
3. Was kann ich zu Hause tun, um meiner Katze zu helfen?
Du kannst die Augen sanft mit einem fusselfreien Tuch und lauwarmem, abgekochtem Wasser säubern – täglich oder bei Bedarf. Achte darauf, für jedes Auge ein neues Tuch zu verwenden. Zusätzlich hilft es, das Wohnumfeld staubarm zu halten, das Fell um die Augen ggf. zu kürzen und das Immunsystem deiner Katze zu unterstützen.
4. Welche Hausmittel helfen bei tränenden Augen?
Hausmittel wie schwarzer Tee, Kamille oder Salzlösungen sind nicht empfehlenswert, da sie die Augen reizen können. Besser ist es, die Augen nur mit klarem, lauwarmem Wasser oder einer milden Kochsalzlösung (0,9%) aus der Apotheke zu säubern. Für hartnäckige Fälle gibt es spezielle Augentücher oder Pflegelösungen vom Tierarzt.
5. Kann ich tränenden Augen bei meiner Katze vorbeugen?
Ja, durch regelmäßige Pflege und Kontrolle der Augen, ein sauberes Umfeld ohne Staub und Zugluft sowie die Stärkung des Immunsystems kannst du viel zur Vorbeugung beitragen. Auch regelmäßige Impfungen – z. B. gegen Katzenschnupfen – sind ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge.
Fazit: Tränende Augen bei Katzen – nicht immer harmlos, aber oft gut behandelbar
Tränende Augen bei Katzen sind kein Grund zur Panik, aber ein wichtiges Signal, dass etwas im Körper deiner Katze nicht ganz rund läuft. Ob es eine harmlose Reizung durch Zugluft oder ein ernstzunehmender Infekt ist – die Ursache zu erkennen, ist der wichtigste Schritt.
Hausmittel wie eine sanfte Reinigung mit Kochsalzlösung, ein hygienischer Schlafplatz oder angepasste Luftfeuchtigkeit können oft schon viel bewirken. Gleichzeitig gilt: Wenn das Auge zugeschwollen, eitrig verklebt ist oder deine Katze Schmerzen zeigt, solltest du auf jeden Fall den Tierarzt aufsuchen.
Unsere Katze war damals schon 16, als ihre Augen anfingen zu tränen – wir konnten nicht viel mehr tun, außer ihr jeden Tag die Augen zu säubern. Genau das ist manchmal der größte Unterschied: Hinsehen, beobachten und da sein.
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TINA